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More Than Two: Fragen -- Kapitel 3: Ethical Polyamory

1. Have I disclosed all relevant information to everyone affected by my decision?
-- Habe ich alle relevanten Informationen jedem mitgeteilt, der von meiner Entscheidung betroffen ist?
Das ist zumindest mein Ziel und ich versuche es dauerhaft. Allerdings ist es nicht leicht für jedes kleine Detail im Leben zu bestimmen, und es handelt sich um einen dauerhaften Prozess.
Grundsätzlich gilt: Ich bemühe mich, das so zu tun, und möglichst früh jede relevante Information zu teilen, weil informed consent unheimlich wichtig ist in meinen Augen.

2. Have I sought input from everyone affected? Have I obtained their consent where my decision overlaps their personal boundaries?
-- Habe ich input von jedem gesucht, der betroffen ist? Habe ich ihren consent bekommen, wo meine Entscheidung ihre persönlichen Grenzen berührt / sie überschneiden?
Auch das ist ein dauerhafter Prozess, um den ich mich sehr bemühe. Auch hier gilt, dass es manchmal nicht so einfach ist, sicher zu sein, jeden mit einbezogen zu haben, weil zum Teil mehr Personen betroffen sind, als auf den ersten oder zweiten Blick deutlich wird. Besonders schwierig wird es dann, wenn man mit bestimmten Personen, die irgendwie betroffen sind, keinen Kontakt hat und auch keine Möglichkeit, sie zu kontaktieren. Als Ideal steht das aber auf alle Fälle, und wird von mir angestrebt.

3. Does my decision impose obligations or expectations on others without their input or consent?

-- Bürdet meine Entscheidung Menschen Verpflichtungen oder Erwartungen auf, ohne ihren input oder consent?
Ich versuche, das nicht zu tun. Ich selbst versuche, keine Erwartungen zu haben und nachdem ich nicht gewillt bin, einer Verbindung bzw. dem Menschen darin, Kontrolle über meine anderen Verbindungen zu geben, ist es auch sehr unwahrscheinlich.
Verpflichtungen entstehen durch Absprachen, und Absprachen sind letztlich auch das, woran ich mich halte. Die können nur getroffen werden, indem man mit den Beteiligten spricht bzw. ganz bei sich bleibt.

4. Am I seeking to have my needs met at the expense of the well-being of others?

-- Versuche ich, meine Bedürfnisse auf Kosten des Wohlergehens anderer zu befriedigen?
Nein.
Mir ist wichtig, dass es den Menschen in meiner Umgebung gut geht.
Ich werde mein eigenes Wohlbefinden dafür nicht opfern, aber ihres auch nicht für meines. Wenn es nicht zusammen zu bringen ist, dann müssen sich die Wege nunmal wieder trennen.

5. Am I imposing consequences that will make others feel unsafe saying no to me? 

-- Verhänge ich Konsequenzen, die dazu führen, dass andere sich nicht sicher fühlen, mir gegenüber nein zu sagen?
Ich hoffe nicht. Ich bin sehr selbstkritisch und hoffe, dass, wenn ich das tun würde, es mir jemand sagt, sodass ich es ändern kann.
Ich will auf jeden Fall, dass Menschen nein sagen können und auch das Gefühl haben, es tun zu dürfen.

6. Am I offering others the same consideration that I expect from them?
-- Lasse ich anderen die gleiche Rücksicht zuteil kommen, die ich von ihnen erwarte?
Würde ich sagen.
Ich neige dazu, das Wohlbefinden und die Bedürfnisse anderer mehr zu berücksichtigen als meine eigenen und muss daran arbeiten (und mache das auch). Ich erwarte nicht, dass man das mit mir ebenso tut, oder glaube auch nur, dass das passiert. Im Gegenteil, ich hoffe, dass sie mich und mein Wohlbefinden berücksichtigen, ohne ihr eigenes aus den Augen zu verlieren.

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