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Es werden Posts vom Dezember, 2017 angezeigt.

RIP AIM

Gestern ist AIM dann endgültig abgeschaltet worden.  Ich habe auch gebührlich Abschied gefeiert, wenn auch mit weniger Alkohol, als erwartet. Dafür traditionell mit Ansprachen und Austausch von Geschichten. Wobei der Mensch, mit dem ich gefeiert habe, mit AIM gar nicht wirklich zu tun hatte, und es mehr ein "Was hat uns das Internet damals bedeutet?" gewesen ist.  Für mich war AIM - oder besser AOL, woraus AIM ja letztlich entstanden ist - unheimlich wichtig gewesen. Mir ist dann auch erst gestern wirklich bewusst geworden, warum eigentlich, weil es mich zwar sehr geprägt und geformt hat, aber erst in der Reflektion darüber gestern wurde mir wirklich bewusst, wie sehr. Und auch ein wenig, warum.  Als ich angefangen habe, mich im Internet zu bewegen, gab es AIM noch gar nicht. Mein Kontakt ins Internet war damals AOL. Und ich war noch echt jung. Anfangs noch der Hannover Chatroom, dann irgendwann auch Rollenspiel - erst die beiden offiziellen Räume, später dann auch p

Rücksicht -- Selbstaufgabe -- Egoismus

Rücksicht ist für mich ein wirklich schwieriges Wort. Es wird so oft benutzt, herangezogen, um die Bedürfnisse des einen Menschen zu übergehen, um die des anderen zu erfüllen. Meist von letzterem, oft von Außenstehenden. Uns wird beigebracht, dass wir Rücksicht nehmen sollen auf unser Umfeld. Insbesondere auf die Menschen, die uns nahe stehen - Familie, Freunde, Partner, Kinder. Je näher, desto mehr Rücksicht ist verlangt. Aber Rücksicht ist nicht, das Bedürfnis zu erfüllen, welches vorgebracht wird. Rücksicht bedeutet, das Bedürfnis desjenigen zu  berücksichtigen, zu bedenken, auf den man Rücksicht nehmen will oder soll, und seine Entscheidung dann mit diesem Bedürfnis im Hinterkopf zu treffen. Das bedeutet eben nicht, dass dieses geäußerte Bedürfnis erfüllt wird, oder dass man rücksichtslos handelt, wenn man sich anders entscheidet. Es bedeutet nur, dass man es in die Entscheidungsfindung mit einbezieht. Die Gewichtung und auch die endgültige Entscheidung liegen bei demjenigen,

More Than Two: Fragen -- Kapitel 10: Rules and Agreements

1. What need am I trying to address with this agreement? -- Welches Bedürfnis (notwendig) versuche ich mit dieser Abmachung anzugehen? Das ist super spezifisch für jede einzelne Abmachung und dadurch höchst individuell. Demnach kann ich das hier nicht allgemein beantworten. 2. Does the agreement offer a path to success? -- Bietet die Abmachung eine Möglichkeit, erfolgreich zu sein? Siehe Nummer 1. 3. Does everyone affected by the agreement have the opportunity to be involved in setting its terms? -- Hat jeder, der von der Abmachung betroffen ist, die Möglichkeit, in der Ausformulierung involviert zu sein? Das ist mir persönlich wichtig, ja. Praktisch kann das schwierig sein, auch, wenn es die Menschen noch gar nicht gibt. Wichtig ist, dass sie dann involviert werden können und es sich entsprechend auch ändern kann. Deswegen versuche ich, das in meinen Abmachungen immer im Auge zu behalten und flexibel zu bleiben, nachzufragen etc. - nicht immer ist es mir allerdings bewusst,

More Than Two: Fragen -- Kapitel 9: Boundaries

1. Is my partner asking me to give up control of my autonomy, my body or my emotions? -- Bittet mein Partner mich, Kontrolle über meine Autonomie, meinen Körper oder meine Gefühle aufzugeben? Das ist schon vorgekommen. Es ist etwas, das ich nicht mehr bereit bin, auch nur in Ansätzen aufzugeben. Nichts davon. 2. Am I being asked to consent to something in a way that I can't later withdraw my consent? -- Werde ich auf eine Art um Einverständnis/Zustimmung gebeten, die dazu führt, dass ich mein Einverständnis / meine Zustimmung später nicht zurückziehen kann? Soweit ich das momentan beurteilen kann, nein. Sollte ich das Gefühl bekommen, ziehe ich mich aus Verbindungen jeglicher Art zurück. 3. Am I afraid to say I may need to leave this relationship? -- Habe ich Angst zu sagen, dass ich die Beziehung vielleicht verlassen muss? Hatte ich. Mit niemandem, der jetzt in meinem Leben ist, habe ich das noch. Abgesehen von der Verlustangst, die in mir selbst ist, mit der ich aber le

Namen

Ich wurde letztens gefragt, ob es - zumindest bei Menschen - so was wie wahren Namen gibt, wobei sich auf Kingkiller Chronicles bezogen wurde. Wie man das von mir kennt, war meine Antwort nicht kurz und straight forward, wenn auch eindeutig und klar. Darüber hinaus treibt mich die Frage wirklich um, auch wenn ich eigentlich eine recht klare Meinung dazu habe. An Namen wird immer so unheimlich viel Bedeutung geknüpft. Allerdings glaube ich nicht, dass Namen für Menschen so machtvoll sind, auch wenn es sich sicherlich leicht so anfühlt. Dinge und Menschen zu benennen ist unheimlich machtvoll, ja, aber vor allem, weil sich unser Umgang mit ihnen dadurch ändert. Ich denke, wenn Namen auf diese Weise wie in Kingkiller Chronicles wichtig sind, dann definitiv nicht auf einer Ebene, die Menschen greifen können. Was Namen aber machtvoll macht, in meinen Augen, ist die Bedeutung, die wir ihnen beimessen. Namen sind Teil unserer Identität. Unseres Bewusstseins. Sie sind so wichtig für uns,