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Zuhause / Daheim

Ein Zuhause, ein Daheim zu haben, ist für mich etwas unheimlich besonderes. Ich habe sehr viel Zeit meines Lebens nicht das Gefühl gehabt, irgendwo hinzugehören, und mein Begriff von "Zuhause" war der Ort, an dem ich gerade schlafe. Da gab es kein Gefühl dazu, keine Schutz, keinen sicheren Raum. Ich hatte keine Wurzeln, und fühlte mich weder einem Ort noch Menschen so wirklich verbunden, abgesehen von dem Pflichtgefühl, das meiner Verwandtschaft galt - und das eben mehr, weil es eben so sein soll, nicht, weil ich ihnen wirklich nah bin oder wirklich Zugehörigkeit empfinde oder es getan habe.

Im Dezember 2013 bin ich dann schließlich in das Haus gezogen, in dem ich das erste Mal erfahren sollte, wie es ist, ein wirkliches Zuhause zu haben. Heimat zu finden. Zugehörigkeit, die über eine vergängliche Verbindung hinaus geht. Ich wurde dorthin eingeladen mit der Intention, endlich mal ein Zuhause zu haben, und das Weihnachten dann auch einen entsprechenden "Zuhause-Becher" bekommen habe - und das allein rührt mich noch heute zu Tränen und ist unbeschreiblich wertvoll für mich. Darüber hinaus haben die beiden es aber auch geschafft, mir zu zeigen, wie sich Heimat anfühlt - ganz ohne es heraufzuzwingen, auch wenn sie natürlich schon darauf hingearbeitet haben. Dennoch hat es sich natürlich ergeben.
Ich hab dort Familie gefunden. Und darüber hinaus eben ein Zuhause - nicht nur mein erstes, sondern auch das schönste, das man sich vorstellen kann. Liebevoll, nah und annehmend. Jeder darf so sein, wie er ist, es ist nichts gezwungen. Wir haben alle unsere Probleme, aber wir sind füreinander da, sofern wir das können. Und egal, wo ich bin, woher ich komme, was ich tue, ich weiß, dort ist immer ein Platz für mich.

Dies ist ein Ort, meine Familie, mein Zuhause, den ich nur mit wenigen Menschen teile. Es ist mein Nest, und vielleicht der intimste Ort auf dieser Welt, den ich mit jemandem teilen könnte. Jemanden mit heim zu nehmen, macht mich verletzlich. Nicht nur, weil es meine Familie ist, sondern weil es für mich Sicherheit ist. Und Sicherheit ist ein Luxus, den ich kaum kenne und von dem ich nicht glaube, dass es wirklich echt sein kann. Es ist nicht das Haus, das dieses Gefühl mit sich bringt, sondern die Menschen darin, und was ich damit verbinde. Es ist die Geborgenheit, die diese beiden Menschen für mich kreieren, die Liebe und Verbundenheit.

Mich Zuhause zu fühlen bedeutet, mich sicher zu fühlen. Es bedeutet, dass ich das Gefühl habe, es gibt Platz für mich, wenn vielleicht auch nicht dauerhaft. Es bedeutet, willkommen zu sein, was immer auch ist, auch wenn das nicht bedeutet, dass ich dann auch Gesellschaft habe oder jemand für mich da sein kann. Es bedeutet, dass ich einfach sein kann, wie auch immer das gerade aussieht. Und dass, egal, was passiert, ich geliebt werde, und willkommen bin. Es bedeutet, einfach ich zu sein, mich nicht zu verstecken, keinen Teil von mir zurückzuhalten.

Das ist nichts, was ich unbedacht teile. Mich sicher genug zu fühlen, wohl genug mit jemandem, dass ich mich so pur teilen mag und kann, ist selten.

Mich irgendwo Zuhause zu fühlen ist noch seltener. Es kommt mittlerweile manchmal vor, aber in der Regel nicht in dieser Intensität. Es ist für mich schwer, da hin zu kommen, selbst wenn ich willkommen bin und solche Dinge. Zuhause ist nicht einfach, und braucht wirklich viel für mich. Ich bin unendlich dankbar für die Menschen, die mir dieses Gefühl geben. 💖

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