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Träume und Erinnerungen

Ich wache auf von dem Gefühl deiner Finger in meinem Fleisch, an der Stelle, die du gestern Abend schon so gern gehabt hast. Ich kann spüren, wie du mich dabei festhältst, den anderen Arm um mich gelegt.

Während ich deinen Atem genau hören kann, stockt meiner. Mein Bein ist schon sehr empfindlich und ich kann dein Lächeln und das Blitzen in deinen Augen ob meiner Reaktion sehr deutlich sehen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und stöhne leise, als ich endlich wieder Luft hole.
Aber als ich meine Augen wieder öffne, stelle ich fest, dass du wirklich nicht mehr hier bist. Dass mir mein Kopf nur eine wirklich realistische Mischung aus Erinnerung und Traum produziert hat. Das Gefühl von dir direkt hier wird durch diese Erkenntnis aber nur schwächer, vergeht nicht.
Ich beobachte mich dabei, wie ich mich an meinem Kissen festhalte, genau wissend, wie du dich anfühlen würdest, mit meiner Nase die Stelle suchend, die nach dir riecht.

Es ist beinahe unheimlich, wie genau das gerade präsent ist, obwohl ich wach bin und darum weiß. Auch irgendwie unheimlich, wie sehr du mir fehlst. Wie sehr ich bedaure, dich gehen gelassen zu haben. Wie realistisch das Gefühl von dir gerade ist, aber auch, wie sehr ich mich dem hingebe.

Die Spuren, die du hinterlassen hast, mischen sich mit anderen, älteren. Verstärken sie wieder. Einige von deinen kann ich dauerhaft spüren, lächle dabei. Ich weiß genau, welche von dir sind. Ich spüre, wie sich Gänsehaut ausbreitet, es kribbelt. Und erinnere mich lächelnd daran, wie hübsch mein Bein schon gestern ausgesehen hat, kaum dass du gegangen warst.

Zitternd liege ich da. Mich lässt der Gedanke nicht mehr los, dass ich nicht mehr schlafen kann. Ich frage mich, ob ich nicht doch mehr geschlafen hätte, wenn du nicht gegangen wärst.
Aber wie ich vorhin schon sagte: Das sind Situationen, in denen es durchaus gut ist, rational zu sein. Aber nicht schön.

Dankbarkeit erfüllt mich. Für deine Nähe. Für unsere gemeinsamen Erlebnisse. Für all das, was du trotz dieses ungünstigen Zeitpunktes mit mir teilst.

Lächelnd gebe ich mich dem Gefühl wieder hin.

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